Golf-Club Brand
Up and down in alpinen Wäldern
Anreise als Erlebnis
Terrassen-Golf
Spirituelle Dimension?
Die Bahnen vier und fünf gelten als Delikatessen. Das österreichische Golfmagazin hatte sie augenzwinkernd sogar religiös aufgeladen: «Spielbahn 4 ist nicht nur höhenmäßig, sondern auch hinsichtlich der Spannung der absolute Gipfel: Ein Par 4 mit einer Kulisse zum Niederknien, und davor gleich ein Graben und ein relativ enges Fairway zum Beten-Üben. Glücklich, wer erhört wird und dieses trifft, denn der Schuss über einen weiteren Bach ins Grün verlangt unerhörte Präzision. Slicende Sünder erhalten jedoch Absolution», indem sie im niedrig gehaltenen Rough ihren Ball leicht wiederfinden. «Nur jene, welche die Gier treibt und die im Wald hinter dem Grün landen, die holt der Teufel – scoretechnisch gesehen.» (Golfrevue, 2006)
Vorarlbergs erster Platz
Seit 1978 hatten die Initianten vom Brandnertal darauf hingearbeitet den ersten Golfplatz im Vorarlberg zu bauen. Damals war die Zeit dafür noch nicht reif. Erst 15 Jahre später gelang es. Der irische Golfplatzarchitekt Maurice O’Five hatte eine 9-Loch-Anlage in die Hänge gebaut, die 1994 eröffnet wurde. Die erste Exhibitions-Runde wurde vom damaligen German Masters Sieger Stevan Richardson gespielt. Nach zehn weiteren Jahren sollte die Anlage erweitert werden. Dafür konnte der Tiroler Platzdesigner Diethard Fahrenleitner gewonnen werden. Dieser baute nicht einfach neun zusätzliche Bahnen, sondern unterzog das ganze Areal einem Facelifting.
Feines «G’spür»
Die Herausforderung bestand darin, im geographisch engen Tal auf begrenzter Fläche neue Bahnen anzulegen. Fahrenleitner ist dabei ein Meisterstück gelungen, indem er die Bahnen terrassenförmig anlegte. So entstanden fast durchwegs ebene, allerdings bisweilen schmale Fairways. Auch die Abschläge und Greens wurden dem kleinräumigen Gelände angepasst, und es konnten Bunker gebaut werden, die vorher vom Naturschutz verboten waren. Fahrenleitners «G’spür» sorgte dafür, dass die Bahnen sehr natürlich in die wilde Landschaft eingebettet wurden und ein alpiner 18-Loch-Platz mit hoher Qualität entstand. 2006 wurde er eröffnet.
Die völlig ruhig gelegene Anlage verläuft entlang des idyllischen Alvierbaches, der beim Spiel mehrmals überquert wird. Vor allem im Sommer geniessen die Golfer die angenehmen Temperaturen und die frische Hochgebirgsluft.
Der nahe Brandner Gletscher auf fast 3‘000 m Höhe macht es möglich.
Begegnung mit wilder Natur
Der erste Abschlag befindet sich nur wenige Schritte vom Ortszentrum entfernt. Dann taucht man ein in unberührte Natur, mit Steinwällen, hundertjährigen Almhütten, Gebirgsbächen, gewaltigen Felsen und noch intakten Wäldern. Golf ist hier viel mehr als ein Spiel, es bedeutet eine intensive Begegnung mit der Natur.
Auch vom Spiel her dürfte der Platz für viele zur Überraschung werden. Es ist ein kurzer, aber sportlicher Platz. Den Driver braucht man maximal an zwei Bahnen. Der Pflegezustand ist herausragend. Die Bahnen sind teilweise tricky und schmal, aber fair. Insgesamt sollte man eher taktisch spielen. Geschätzt werden auch die einzelnen Wassertröge, aus denen man seinen Vorrat mit frischem Quellwasser wieder auffüllen kann. Auf der Terrasse des modern erbauten Clubhauses kann man dann natürlich anderes trinken und dabei auf das imposante Loch 18 schauen.