Ostschweizerischer Golfclub Niederbüren
Unterwegs in lieblicher Auenlandschaft
Beim Fließen der Thur
Hat man diese Brücke passiert, taucht man in eine wunderbare Auenlandschaft mit besonderer Stimmung ein. Der Alltag rückt weit weg und das Fließen der Thur wird den Golfer nun bei seinem Spiel begleiten. Und weil die waldartige Anlage nahezu alle Umweltgeräusche schluckt, fällt es leicht, sich ungestört dem Spiel zu widmen.
Eine Idee wird geboren
Step by Step
1958 wurde der Golfplatz auf 12 und 1961 auf 18 Löcher erweitert. Die historischen Fotos geben einen berührenden Eindruck vom damaligen Golfen in der Ostschweiz. Als 1965 der gesamte Platz wegen eines Thur-Dammbruchs überflutete, war dies ein herber Rückschlag. Sieben Wochen lang blieb der Platz gesperrt. Dank einer Spendenaktion konnte der enorme Schaden von 350‘000.- Franken behoben werden. Dreissig Jahre später (1994) stand der Platz erneut unter Wasser. Es folgten Neubauten des Clubhauses, des Werkhofes und der Umbau der Driving Range sowie der Kurzspielanlange. In den Jahren 2010/11 schließlich wurde eine Gesamtsanierung der Anlage realisiert.
Nur Engländer modellierten
Drei Architekten haben im Laufe der Zeit an diesem Platz gearbeitet. Und allesamt sind es Engländer mit respektablem Ruf: Sir Guy Campbell, Donald Harradine, Keith Preston. Guy Campbell (1885-1960) hatte 1948 die Grundlage für den Course gelegt und ihm seine Handschrift verpasst. Campbell war ein vielseitiger Sportler: natürlich ein guter Golfer, aber auch im Rudern und Cricket hervorragend, außerdem Sportreporter und Autor mehrerer Golfbücher. Seit Mitte der 1920er Jahre baute er Golfplätze, vorwiegend in Südengland. Er gilt als Vertreter der alten Schule und wollte, dass das Jäten auf den Fairways nur per Hand erfolgt.
Aufwertung durch Umgestaltung
Die Gesamtsanierung von 2010/11 leitete hingegen Keith Preston (*1947), der überwiegend Plätze in Österreich, Tschechien und Italien entworfen hat. Er änderte und modernisierte den Platz grundlegend. So wurden einige Bunker weggenommen oder anders platziert. Auch die Greens wurden umgebaut, leicht modelliert und damit schwieriger. Preston bewahrte den Charakter des alten Platzes, brachte ihn aber auf den neuesten Stand heutiger Platzarchitektur. 2017 entstand bei Loch 15 noch der Naturweiher «Lake Robert».
Kurze Wege & schmale Bahnen
Der 18-Loch-Platz liegt in einer lieblichen Auenlandschaft und präsentiert sich im typischen Parkland-Stil. Dabei bildet die Thur auf einigen Bahnen zugleich die natürlich Ausgrenze, was im Spiel leicht unterschätzt wird. Der Course zeichnet sich durch schmale und flache Fairways aus. Vielseitige Geländeübergänge, unterschiedliche Gewässer sowie kleine ondulierten Greens bieten Abwechslung und Herausforderung. Mit seinen 5.574 Metern Länge ist es ein eher kurzer Platz. Dementsprechend sind die Wege von den Greens zu den Tees angenehm kurz, so dass sich auch der Gastspieler gut zurecht findet. Auf dem gesamten Platz zeigt sich zudem eine erstaunliche Vielfalt der Natur: Weiher, Wald, Bäume, Wiesen, Tiere und vor allem auffallend viel unterschiedliche Vogelarten geben der Anlage einen besonderen Wert.
Flach, aber anspruchsvoll
Das erste Loch (Par 5) dient im guten Sinne zum Warmwerden und verläuft gerade entlang der Thur. Auch die anderen Fairways verlaufen eben. Doch Vorsicht: Der Gastspieler neigt dazu, diesen Umstand zu unterschätzen. Bei der 4. Bahn kommt erstmals Wasser ins Spiel. Es gilt einen Graben zu überspielen, der sich dann rechts der Bahn entlangzieht. Beim folgenden Par 3 (150 m) ist das Green erhöht und fällt nach hinten ab. Bahn 7 enthält ein weiteres Wasserhindernis. Die Back Nine beginnt mit einem Par 3, worauf hintereinander vier Par 4-Bahnen folgen. Dabei gehört Loch 13 zu den schweren Bahnen – mit Wasser und einem 90°-Dogleg. Neben dem Green von Loch 15 (Par 5) wurde 2017 der Naturweiher Lake Robert angelegt.
Entspanntes Flair
Dank der überschaubaren Zahl von rund 450 aktiven Clubmitgliedern lässt sich in Niederbüren auch mal spontan eine Golfrunde spielen. Die gepflegten Spielbahnen sowie der alte, schön in die Landschaft eingefügte Baumbestand vermitteln ein entspanntes Flair. Hier kann man sich unbeschwert vom Klang eines gut getroffenen Balls faszinieren und vom Glücksgefühl, ihn planmäßig abfliegen zu sehen, überwältigen lassen. Eben: Golf als Vergnügen!